Übersicht
Als im 10. Jahrhundert die Ungarn aus dem Ural in das Gebiet strömten und jedes Haus und jeden Palast in Brand setzten, verschonten sie auch diese Abtei nicht, die gnadenlos geplündert wurde. Nach der Wiederherstellung des Friedens wurde beschlossen, die Benediktinerabtei Santa Maria in Sylvis zu befestigen, weshalb sie heute wie eine Festung mit einem mächtigen Turm am Eingang aussieht, dem einzigen der sieben Türme, die sie in der Vergangenheit verteidigten. Der große Innenhof erinnert an eine Waffenplatz, umgeben vom Glockenturm aus dem 11. bis 12. Jahrhundert, der damals vielleicht auch ein Wachturm war, vom Palast der Kanzlei und vom Palast des Abtes, heute Sitz der Gemeinde Sesto al Reghena. Aber es genügt, die Abteikirche aus dem 12. Jahrhundert zu betreten, um die ganze Spiritualität zu finden, die im Mittelalter diese Abtei nach Aquileia zum zweiten religiösen Zentrum des Friaul machte. In der Loggia links vom Eingang erinnert ein Zyklus von Ritterfresken aus dem 13. bis 14. Jahrhundert daran, dass bereits Karl der Große vor dem ungarischen Einfall der Abtei Sesto al Reghena besonders wohlgesinnt war. Im Inneren bewahrt die Kirche noch die ursprünglichen romanisch-byzantinischen Formen des 12. Jahrhunderts und ist mit einem Freskenzyklus der Schule Giottos (1316-1320) geschmückt, während in der Krypta die prächtige Urne der Heiligen Anastasia aus der Langobardenzeit zu bewundern ist.
Piazza Castello, 3, 33079 Sesto Al Reghena PN, Italia