Historische Cafés von Venedig

Das Caffè Florian wurde 1720 gegründet und unter dem Namen „Alla Venezia Trionfante“ (auf Deutsch: zum triumphierenden Venedig) eröffnet. Von Anfang an zeichnete sich dieses elegante Gebäude durch seine exklusiven Produkte und Besucherzahlen aus: Hier trafen sich Adlige, Politiker, Intellektuelle und Don Giovannis, Protagonisten ihrer Zeit, wie Carlo Goldoni oder Giacomo Casanova und in jüngerer Zeit Gabriele d'Annunzio.

Noch heute bewahrt das Caffé Florian den Charme der Epochen, derer es Zeuge werden durfte. Mit seiner Architektur, die das Ergebnis von Restaurierungen und Renovierungen ist, den reich verzierten Sälen in verschiedenen Stilen (die berühmtesten sind der Senatssaal, der Chinesische Saal und der Orientalische Saal, der Saal der illustren Herren) und seinem Interieur aus dem 19. Jahrhundert ist das Lokal ein wichtiges kulturelles Zentrum, in dem Ausstellungen, Begegnungen und Installationen organisiert werden (hier entstanden Ende des 19. Jahrhunderts die ersten Ideen, aus denen sich später die Biennale di Venezia entwickelte). Aber es ist und bleibt auch ein idealer Ort für Reisende, die einfach nur einen Espresso an einem kleinen Tisch genießen möchten: im Herzen von Venedig, nur wenige Schritte vom Canal Grande entfernt.

Ebenfalls auf dem Markusplatz befindet sich ein weiteres historisches Café, das seit 1775 besteht und sich eine prominente Stellung unter den vielen Lokalen des Platzes erobert hat. Im Gran Caffè Quadri ist die Erinnerung an die Jahrhunderte, die zwischen dem Niedergang der Republik der Serenissima und der Geburt der Moderne liegen gemeinsam mit den Geheimnissen der Persönlichkeiten, die in diesen Räumen saßen, gut aufgehoben. In der Tradition von Stendhal, Lord Byron, Alexandre Dumas, Wagner und Marcel Proust ist das Gran Caffè Quadri auch heute noch ein beliebtes Ziel der Schauspieler und Regisseure, die an den Filmfestspielen von Venedig teilnehmen, darunter auch Woody Allen.

Wir begeben uns zur südlichen Grenze der Stadt in das sehr alte Viertel „Le Zattere“ und finden dort das Caffè La Calcina, einen weiteren wichtigen Treffpunkt, in dem sich im 20. Jahrhundert Kunstschaffende und Schriftstellende wie Rainer Maria Rilke trafen. Das Gebäude beherbergt heute eine Bar und ein Restaurant und nennt sich „La Piscina“ (auf Deutsch: das Schwimmbad), in Erinnerung an das Badehaus mit Schwimmbad, das sich an dieser Stelle einst befand.

Weitere historische Lokale
Im Bereich des Lido bietet schließlich die 1925 entworfene Lion's Bar Reisenden und Besuchenden ein strahlendes Beispiel für Art Déco dank ihrer für diese Zeit typischen schmiedeeisernen Friese, der bunten Gläser und typischen Blumendekorationen.