Die Etappen der Via dei Lupi im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise
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„Wölfe sind frei: Sie beugen sich den Gesetzen des Rudels, aber wenn es keinen Platz mehr unter ihren Brüdern gibt, wählen sie das Leben in der Einsamkeit und begeben sich auf die Suche nach neuen Gebieten“. So schrieb Carlo Grande in seinem Buch „La Via dei Lupi“.
Dies ist nicht nur eine schöne Geschichte zum Lesen, sondern auch eine Erfahrung, die man machen kann: Die Via dei Lupi ist ein Weg der Erkenntnis und des Eintauchens in die Natur des mittleren Apennins.
Via dei Lupi (Weg der Wölfe)
Die Route der Via dei Lupi (Weg der Wölfe) führt durch 4 regionale Schutzgebiete des Apennins des Latiums und der Abruzzen und erstreckt sich über 14 Etappen, von Tivoli nach Civitella Alfedena, mit einer Gesamtlänge von 215 Kilometern.
Die Strecke umfasst auch einen Rundweg im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise in 5 wundervollen Etappen. Ein echtes Highlight wegen seiner Schönheit und Artenvielfalt.
Entdecken Sie den Apenninwolf
Der Apenninwolf, ein Symbol für die Fauna der Wildtiere, ist zweifellos eine faszinierende Erscheinung in einem Gebiet, das ohnehin schon beeindruckend ist: Er pflanzt sich beständig und regelmäßig fort, ernährt sich fast ausschließlich von den natürlichen Beutetieren, die in den verschiedenen, für das Gebiet charakteristischen Umgebungen vorkommen. Somit wird er zu einem natürlichen Förderer des „ Rewilding“, also der Rückführung bestimmter Gebiete in einen wilden und natürlichen Zustand dank einer Politik, die auf den Schutz des Territoriums abzielt.
Zweck des „Weges der Wölfe“ (Via dei Lupi) ist es, der Wildnis zu helfen, sich ihren Raum zurückzuerobern, damit die Tiere ihre Reviere wieder bevölkern können.
Damit dies gelingt, ist es wichtig, Schutzgebiete mit Ad-hoc-Bereichen zu renaturieren, die Almen der Hirten und kleinen Straßen zu sanieren und eine neue Form des Tourismus zu schaffen, der ökologisch nachhaltig ist.
Die Etappen der Via dei Lupi (Weg der Wölfe) in den Abruzzen
Die Etappen der Via dei Lupi (Weg der Wölfe) in den Abruzzen führen zu verschiedenen Zielen von unbestrittenem Charme: Das erste betrifft das Gebiet von Morino mit dem Reservat Zompo Lo Schioppo im Valle di Roveto, wo der höchste natürliche Wasserfall des Apennins von den Gipfeln der Monti Cantari mit einer Fallhöhe von über 80 Metern ins Tal stürzt.
Der Wasserfall, ein atemberaubendes Schauspiel, verdankt seinen Namen dem Dialektwort „Zompo“, was so viel wie „Sprung“ bedeutet. Er befindet sich am Fuße der wunderschönen Buchenwälder von Viglio und Crepacuore, einem Schutzgebiet mit dem Regionalen Naturreservat, das eine Fläche von 1.025 Hektar umfasst. Der Wald im Reservat ist sehr eindrucksvoll.
Die zweite Etappe führt nach Civita D'Antino, das für die Schönheit seiner Orte bekannt ist. Im späten neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhundert wurde das Dorf von zahlreichen Künstlern als Wohnort gewählt, darunter eine große Gruppe dänischer Maler um den Meister Kristian Zahrtmann. In dieser Gegend können sie einfache und ruhige Spaziergänge im Pinienwald zur Quelle des Heiligen Franziskus, zum Wallfahrtsort Madonna della Ritornata und zum Teich Pratelle machen. Der Aufstieg zum Monte Viglio bietet eine unvergleichliche Aussicht
Die nächste wunderbare Etappe führt nach Pescasseroli, das am Fuße eines Felsvorsprungs liegt, umgeben von wunderschönen Bergen und übersät mit ausgedehnten, jahrhundertealten Wäldern aus Buchen, Kiefern, Tannen, Ahornen und Eichen. Es befindet sich dank der außergewöhnlichen Vielfalt der lokalen Flora und Fauna in einer der eindrucksvollsten Bergregionen Italiens. Das trockene und gesunde Klima macht es zum idealen Ort für alle Jahreszeiten, sowohl in den schönen Sommermonaten als auch im Winter für Ausflüge in das gleichnamige Skigebiet.
Der historische Ortskern zeichnet sich durch typische Gebäude aus und jedes Jahr im Juni findet an Fronleichnam die traditionelle „Infiorata“ statt: In den Straßen des historischen Zentrums werden prächtige Blumenteppiche ausgelegt, welche die alten Gassen des Dorfes und die imposante Viale Gabriele d'Annunzio schmücken.
Dann überqueren Sie den Passo Godi, ein Ziel für Natur- und Sportbegeisterte, dank des Skigebiets an der Grenze zwischen den beiden großen Schutzgebieten des oberen Valle del Sagittario und des Alto Sangro. Er war einst ein Durchgangsweg für Hirten, ist von den Ortschaften Scanno und Villetta Barrea aus leicht zu erreichen und liegt im Nationalpark Abruzzen, Latium und Molise.
Die letzte Etappe der Via dei Lupi in den Abruzzen führt durch Civitella Alfedena, eines der kleinsten mittelalterlichen Dörfer der Abruzzen. Es lohnt sich, innezuhalten und die reiche Architektur des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts sowie die Atmosphäre des Dorfes mit seinen engen Gassen und alten Steinhäusern zu bewundern. Die Umgebung ist ein ideales Ziel für Wanderfreunde: Hinter Civitella breitet sich das Amphitheater von Camosciara aus und zu seinen Füßen liegt der herrliche Lago di Barrea, den Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden können. Das Museum des Apenninwolfs (Museo del Lupo Appenninico) erzählt von einem grundlegenden Aspekt dieser Gegend.
Der Wanderweg wird von einer gemeinnützigen Organisation gefördert, die von verschiedenen lokalen Einrichtungen unterstützt wird.