Übersicht
Der „Tote Po“
Ein Name, der das Wunder und die Vitalität des Ortes unbeachtet lässt
Außerhalb der Stadtmauern von Carmagnola erwartet uns ein Ökosystem aus feuchten und sumpfigen Böden, die sich am Ufer des Po erstrecken und auch die Gebiete der Gemeinden Carignano und Villastellone umfassen. Es handelt sich um ein Becken, oder besser ein Flussbett, in dem das Wasser nicht mehr fließt und eine völlig andere Umgebung entstanden ist. Der Kontrast zwischen einem für gewöhnlich ruhig fließenden Flusswasser und der absoluten Ruhe des stehenden Wassers des Beckens macht deutlich, warum viele dieses Gebiet „Po Morto“ (toter Po) nennen, aber es gibt auch einen anderen Namen, unter dem es bekannt ist: „Lanca di San Michele“.
Der Name „Po Morto“ zeugt von einem natürlichen Verhalten der Flüsse, das weniger bekannt ist: Manchmal ändern sie ihren Weg und hinterlassen ein leeres und verlassenes Flussbett. Die Lanca di San Michele ist jedoch alles andere als tot: Zwischen Amphibien, Insekten, Sumpfvögeln, Zugvögeln und hier ansässigen Vögeln ist sie eine lebendige Umgebung, ein wahres Paradies für alle, die sich diesen Arten nähern möchten, um sie live zu sehen oder sie ein wenig besser kennenzulernen. Es genügt, die Pfade, die dieses Gebiet durchziehen, in Stille zu begehen, um aufregende Begegnungen zu erleben!
Nicht weit von hier, in Carmagnola, befindet sich das Städtische Museum für Naturgeschichte (Museo Civico di Storia Naturale), dessen Ausstellungsräume von der untrennbaren Verbindung dieses Gebiets mit dem großen Fluss Italiens erzählen. Das Museum dient nicht nur als Studienzentrum für Flusslebensräume, sondern ist auch das erste Besucherzentrum des Flussparks des Po.
Die Geschichte des Toten Po wurde direkt vom großen Fluss geschrieben: aus ganz natürlichen Gründen, wahrscheinlich wegen einer starken Überschwemmung, wurde dieser Flussbettabschnitt vom Po abgeschnitten, der einen anderen Weg einschlug. Der „tote Po“ gilt heute als eines der am besten erhaltenen Feuchtgebiete Italiens: ein kleines und wertvolles Ökosystem, das heute als besonderes Naturschutzgebiet des Po-Parks geschützt und anerkannt ist.
Es gibt einen Rundweg, der das Museum für Naturgeschichte mit Sitz in Cascina Vigna und die Lanca di San Michele verbindet und der auch den Bosco del Gerbasso durchquert, ein Naturgebiet des Museum selbst, das es gepflegt hat, und so ein Beispiel für einen für die Poebene typischen Wald geschaffen hat.
Bildrechte: Borghy52
10022 Carmagnola TO, Italia