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Eine Mutter bringt ihr 6-jähriges Kind ins Bett, das sie als Gutenachtgeschichte bittet, ihr etwas darüber zu erzählen, als sie, ihre Mutter, ein Kind war. Die Mutter gräbt in ihrer Erinnerung und erinnert sich an das Abenteuer ihrer Urgroßmutter Vittoria und daran, wie sie am 25. September 1943, dem Tag der Bombardierung von Florenz, zwei Zwillingen geholfen hatte.
In einer Geschichte zwischen märchenhafter Evokation und historischer Rekonstruktion erinnert sich die Mutter an die Nacht in Florenz unter dem „alliierten“ Feuer, als ein Schwarm von 36 britischen Wellington-Flugzeugen, die auf den wichtigen Eisenbahnknotenpunkt des Bahnhofs Campo di Marte zielten, das Ziel verfehlte und den Tod von Hunderten von Zivilisten und Verwüstungen in den umliegenden Gebieten verursachte.
In dieser Nacht versteckt sich Nonna Vittoria in einem provisorischen Unterschlupf in den Kellern des Palazzo Pitti, wo sie als Ehefrau des Superintendenten für Kulturerbe von Florenz wohnt. Sie muss sich nicht nur dem Albtraum des Krieges stellen, sondern auch dem sozialen Tabu, die Zwillinge ihres Kindermädchens zu stillen, das aufgrund des Schocks keine Milch mehr hatte.
Der Krieg ist für alle gleich: Unter den Bomben gibt es keine Höfe und Herrschaften, keine hohen und niedrigen Pläne, keine Sieger oder Verlierer. Im Keller ist eine Mutter eine Mutter, ein Kind ein Kind, eine Amme eine Brust voller Milch. Unter den Bomben kann die Dame der Dienerin dienen, und der Sieg wird zur Amme der Besiegten.
DIE VORSTELLUNG Die Mutter, die Protagonistin, ganz in Weiß gekleidet, bewegt sich auf einer ebenfalls weißen Bühne: Schauspielerin und Bühnenraum werden zu einem einzigen Körper, einem dreidimensionalen Bildschirm, auf dem der Videoanruf der Tochter erscheint, die nach der Gutenachtgeschichte fragt. Die Worte rufen Bilder hervor – nicht realistisch, sondern gefiltert durch die Vorstellungskraft des Kindes –, die die historische Tragödie in ein kraftvolles und berührendes Märchen verwandeln. Die Geschichte der Bombardierung wird so zu einer tiefen, emotionalen Erinnerung, die für immer eingeprägt bleibt, wie ein Märchenbuch, das von jemandem vorgelesen wird, den wir lieben.
PRODUKTIONS-CREDITS · Geschrieben und inszeniert von Marco Bonini · Mit Cristiana Capotondi · Videoauftritt von Penelope Brizzi · Musik von Jonis Bascir · Bilder von Andrea Calisi · Lichtdesign Marco Palmieri · Produktion Stefano Francioni Produzioni EINE GELEGENHEIT FÜR REISEN UND KULTUR Die Teilnahme an dieser Veranstaltung ist nicht nur ein Theatererlebnis, sondern auch eine Gelegenheit, das kulturelle Erbe von Macerata und sein Teatro Lauro Rossi, ein architektonisches Juwel aus dem 18. Jahrhundert, zu entdecken. Der Abend kann zu einer kleinen Reise werden: ein Spaziergang durch die Altstadt, zwischen Renaissanceplätzen und malerischen Gassen, ein Abendessen in den lokalen Trattorien und schließlich die Show, um Kunst, Geschichte und Schönheit in einem einzigen Erlebnis zu vereinen. |
62100 Macerata MC, Italia