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Die städtische Kirche der Beata Vergine dell'Incoronata, oder einfach Wallfahrtskirche der Incoronata, ist eines der seltenen Denkmäler, die allein die Reise in eine Stadt wert sind. Das Meisterwerk der lombardischen Renaissance ist mit seinem achteckigen Grundriss, den perfekten Symmetrien zwischen den Nischen, die sich auf jeder Seite öffnen, dem Licht, das von oben einfällt und die vollständig mit Fresken bedeckten Wände hervorhebt, den schillernden Vergoldungen und den dichten Dekorationen, die sich vertikal bis zur oberen Ordnung erstrecken, atemberaubend. Das Gebäude wurde 1488-89 von Giovanni Battagio da Lodi entworfen, einem Schüler von Bramante, der sich bei der Wahl des zentralen Grundrisses von den Theorien des Meisters inspirieren ließ. Dann wurde Battagio durch Gian Giacomo Dolcebuono ersetzt, während sich zunächst Giovanni und Matteo Della Chiesa und Ambrogio Bergognone, der Autor der prächtigen Tafeln der Kapelle S. Paolo, um die Realisierung von Fresken, Pilastern und Altarretabeln kümmerten, dann übernahm die Werkstatt der Familie Piazza, insbesondere Callisto, der talentierteste Maler dieser Dynastie, der ab 1529 etwa dreißig Jahre lang an der Kirche arbeitete... Aber die Dekoration war noch nicht abgeschlossen, denn hier hinterließ Ende des 17. Jahrhunderts auch Legnanino wichtige Werke.
Der Name „Städtischer Tempel“, der für eine Kirche ungewöhnlich ist, erklärt sich aus dem Ursprung dieser Kultstätte, die von der Gemeinde Lodi und nicht vom Bistum oder von Privatpersonen finanziert wurde. Sie wurde dort errichtet, wo sich früher Bordelle und Häuser von Prostituierten befanden, zu Ehren einer Madonna, die an der Außenseite eines Freudenhauses mit Fresken bemalt und als wundertätig galt. Das Gebiet war bereits dicht bebaut und noch heute erscheint die große achteckige Kuppel der Kirche etwas überdimensioniert: Um sie in ihrer ganzen Pracht zu bewundern, lohnt es sich, den Kreuzgang der Musik- und Tanzakademie Franchino Gaffurio in der Via Solferino zu betreten, die seit mehr als einem Jahrhundert besteht. Im Untergeschoss des städtischen Tempels befindet sich das Museum des Schatzes des Tempels der Incoronata.