Übersicht

Die Kirche Santa Maria in Aracoeli, die sich auf dem nördlichen Gipfel des Kapitolinischen Hügels („Arx“) befindet, ist eine der ältesten Kirchen Roms und stammt aus dem Jahr 343 v. Chr., als Camillus sie nach dem Sieg über die Aurunker gründete. Es wird gesagt, dass sie neben dem Tempel der Juno Moneta erbaut wurde, von dem der Name „Moneta“ (Münze) abgeleitet ist, der dem Geld zugeschrieben wird (die Münzstätte von Rom, bekannt als „Moneta“, befand sich ursprünglich am Fuße des Caelius, wurde aber während des Brandes von 80 n. Chr. zerstört und später wieder aufgebaut).
Vom Platz des Kapitols aus führen zwei Treppen, die zwischen 1547 und 1552 nach einem Entwurf von Vignola erbaut wurden, zum „Capitolium“ und zur Kirche Santa Maria in Aracoeli, deren Ursprung geheimnisumwittert ist. Es wird gesagt, dass sie 590 von Gregor dem Großen gegründet wurde und dass im 12. Jahrhundert eine Kirche im romanischen Stil mit einem Fresko der „Madonna und des Kindes zwischen zwei Engeln“ erbaut wurde. Die Franziskaner änderten später die Ausrichtung der Kirche und errichteten 1348 ein neues religiöses Gebäude, diesmal im gotischen Stil, zusammen mit der Treppe. Im Mittelalter nahm die Kirche nicht nur eine religiöse, sondern auch eine zivile Bedeutung an: Cola di Rienzo sprach dort zum Volk, Karl von Anjou hielt dort ein Parlament mit den Römern ab, die Guelfen von Rom verteidigten sich dort gegen Kaiser Heinrich VII., dort wurden auch die Wahlen der Caporioni der Stadt abgehalten. Während der französischen Besetzung und der Republik von 1797 wurde die Kirche jedoch geschändet und als Stall genutzt. Die Fassade der Kirche, die einst mit Mosaiken und Fresken bedeckt war, weist eine große Backsteinfläche und zwei Portale mit drei Rosetten auf, von denen die mittlere auf Anordnung von Urban VIII. (1623-44) entfernt wurde, um Platz für ein Fenster mit farbigem Glas zu schaffen. Es gibt nicht einmal eine Uhr: Die im Dezember 1412 installierte Uhr, die erste in Rom, wurde 1806 an die Fassade des Palazzo Senatorio verlegt. Das Innere der Kirche ist durch 122 Säulen in drei Schiffe unterteilt. Eine davon, mit der Inschrift „a cubicolo Augustorum“, könnte aus dem Schlafzimmer des Kaisers auf dem Palatin stammen. Die Decke ist mit Schifffahrtsmotiven verziert, um an den Sieg von Marcantonio Colonna in der Schlacht von Lepanto im Jahr 1571 zu erinnern. Um die Kirche zu erreichen, muss man eine Treppe mit 124 Stufen hinaufsteigen (122, wenn man von der rechten Seite hinaufsteigt), die der Legende nach 1348 von Cola di Rienzo eingeweiht wurde. Sie kostete 5.000 Florine und wurde von Lorenzo di Simone Andreozzi auf Kosten des römischen Volkes als Zeichen der Dankbarkeit gegenüber der Jungfrau Maria für die Rettung der Stadt vor der Pest errichtet. Santa Maria in Aracoeli ist vor allem für das „Santo Bambino“ (Heiliges Kind) bekannt, eine Holzskulptur des Monte Oliveto, die der Überlieferung nach im Jordan getauft wurde.