Das 2013 gegründete Netzwerk GDITS (Grandi Destinazioni Italiane per un Turismo Sostenibile, Große italienische Reiseziele für nachhaltigen Tourismus) wird dank einer Investition des Ministeriums für Tourismus im Jahr 2023 auf nationaler Ebene neu aufgelegt und gefördert. Derzeit besteht es aus den fünf großen italienischen Reisezielen:
Mailand, Venedig, Florenz, Rom und Neapel.
Im Laufe der Zeit hat der nachhaltige Tourismus eine zentrale Rolle innerhalb der fünf großen italienischen Reiseziele eingenommen. Tatsächlich ist es für Kommunalverwaltungen zunehmend wichtig geworden, ein Gleichgewicht zwischen den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Vorteilen des Tourismus einerseits und der Nachhaltigkeit von Umwelt, künstlerischen Ressourcen und lokaler Kultur andererseits zu finden.
Das Netzwerk hat sich zum vorrangigen Ziel gesetzt, die Wettbewerbsfähigkeit und touristische Attraktivität großer italienischer Reiseziele unter Nachhaltigkeitsaspekten zu verbessern. Dies soll durch den Austausch bewährter Verfahren, einen kontinuierlichen Informationsaustausch sowie die Ausarbeitung gezielter Strategien und Projekte erreicht werden. Dazu gehören die Einbeziehung lokaler Institutionen und Unternehmen, die Aufwertung und Achtung von Traditionen sowie des künstlerischen und kulturellen Erbes, die Förderung eines verantwortungsvollen Tourismus durch geeignete Sensibilisierungskampagnen und die Verabschiedung von Richtlinien und Vorschriften, die die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit des Tourismussektors unterstützen.
Das Netzwerk strebt daher ein harmonisches Gleichgewicht zwischen der Entwicklung des Tourismus und Erhaltung des künstlerischen, kulturellen und natürlichen Erbes an. So können sowohl Besucher als auch Einwohner auch in Zukunft den authentischen und einzigartigen Reichtum jeder dieser Städte genießen.
Mailand
Ziel des Projekts ist es, die nachhaltige Nutzung des Reiseziels Mailand zu erleichtern, indem neue Erlebnisrouten im gesamten Stadtgebiet geschaffen werden. Mit der gezielten Förderung dieser Erlebnisrouten sollen konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um Besucher in Zeiten mit traditionell geringeren Besucherzahlen anzulocken. Gleichzeitig soll durch den Vorschlag neuer Attraktionen und neuer Routen zu einer quantitativen und qualitativen Erweiterung des Angebots des Reiseziels Mailand beigetragen werden, indem wertvolle alternative Erfahrungen zu den zentralen Orten geschaffen werden, die normalerweise besucht werden und oft überfüllt sind, und indem versucht wird, dem Besucher ein polyzentrisches Angebot der Stadt zu bieten , das sich auch auf die weniger bekannten Viertel erstreckt.
Venedig
Dank des vom Ministerium für Tourismus finanzierten Projekts „Grandi destinazioni per un turismo sostenibile“ (Große Reiseziele für einen nachhaltigen Tourismus) wurde 2024 eine neue internationale Kommunikationskampagne „Ma xe vero che“ gestartet, um den Beitrag zum Zugang und das Online-Buchungssystem für die Stadt Venedig zu erläutern. Um die Botschaften zu verbreiten, wurden die Venezianer selbst über Presse, Radio und Fernsehen (mit über 2.000 Ausstrahlungen), das Internet (mit rund 245.000 erreichten Nutzern) und soziale Medien (mit über 19 Millionen Impressionen) einbezogen. „Ma xe vero che“ wird von der seit 2017 von der Stadt geförderten Kampagne für ein nachhaltiges Tourismusmanagement #EnjoyRespectVenezia unterstützt. Zu diesem Anlass hat die Kampagne ihr Logo erneuert.
Florenz
Florenz ist eine der beliebtesten Städte der Welt. Ihre Altstadt wurde im Jahr 1982 zur UNESCO-Weltkulturerbestätte ernannt. Florenz ist eine Stadt mit tausend Gesichtern. Sie ist in jeder Hinsicht von Kunst durchdrungen: Paläste, Kirchen und Museen zeugen von der Geschichte dieser Orte, während die köstliche önogastronomische Tradition, die renommierte Handwerkskunst und die wunderschöne toskanische Landschaft von der engen Verbundenheit mit dem Land und seinen Früchten erzählen.
In diesem Zusammenhang wurde das Projekt „Enjoy, Respect & Feel Florence“ ins Leben gerufen. Es wird aus Mitteln des Entwicklungs- und Kohäsionsplans des Ministeriums für Tourismus finanziert und zielt auf die Umsetzung einer nachhaltigen Verwaltung der Stadt ab.
Ein weniger bekanntes Florenz fördern, die touristische Erfahrung verbessern und die Orte und Zeiträume des Jahres entlasten, in denen der Zulauf an die Grenzen der Nachhaltigkeit stößt.
Rom
Mit dem Projekt „Unexpected Itineraries of Rome“ bietet die Hauptstadt neue Perspektiven für den Besuch der Stadt abseits der traditionellen touristischen Routen. Die Initiative fördert sieben einzigartige Routen, die verborgene und überraschende Seiten der Hauptstadt zeigen und Natur, Geschichte sowie Street Art miteinander verbinden. Im Rahmen des Netzwerks „Grandi Destinazioni Italiane per un Turismo Sostenibile“ (Große italienische Reiseziele für nachhaltigen Tourismus) zielt das Projekt darauf ab, die Besucherströme aus dem historischen Zentrum zu verlagern und weniger bekannte Gebiete aufzuwerten, um immer neue Möglichkeiten zur Erkundung Roms zu schaffen. „Unexpected Itineraries of Rome“ ist auch ein konkreter Schritt, um dem Übertourismus entgegenzuwirken und die Belastung durch Tourismus auf das historische Zentrum zu verringern. Ein breiteres und qualitativ hochwertigeres Tourismusangebot bereichert nicht nur das wahrgenommene Erbe Roms, sondern macht auch jeden Besuch zu einer einzigartigen Gelegenheit, eine Stadt zu entdecken, die niemals aufhört, zu faszinieren.
Neapel
Neapel empfängt Reisende mit seinem brillanten und extrovertierten, exzentrischen und intensiven Charakter. Das weitläufige und farbenfrohe historische Zentrum wurde 1995 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Die Belastung durch den Tourismus kann jedoch sowohl den Besuch der Stadt als auch das Leben der dort lebenden Menschen beeinträchtigen. Im Rahmen des Programms „Grandi destinazioni per un turismo sostenibile” (Große Reiseziele für einen nachhaltigen Tourismus), das im Plan für Entwicklung und Kohäsion im Tourismus vorgesehen ist, hat die Stadt Neapel eine Vereinbarung mit dem Ministerium für Tourismus getroffen. Damit strebt sie die Förderung eines verantwortungsbewussteren und respektvolleren Tourismus an. Die Strategie zur nachhaltigen Steuerung der Touristenströme besteht darin, diese vom historischen Stadtzentrum in die umliegenden Hügel zu verlagern. So lässt sich die Belastung der belebtesten Straßen verringern und zugleich die weniger bekannten, aber ebenso interessanten und einzigartigen Stadtviertel aufwerten.